Downhill Mekka Whistler

Im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2010 wurden in Whistler die alpinen und nordischen Wettbewerbe ausgetragen. Unvergesslich in Erinnerung bleiben die Wahnsinnssprünge von Adler Simi Ammann, welcher es geschafft hat, 8 Jahre nach Salt Lake City seinen Doppeltriumph auf der Gross- und Normalschanze zu wiederholen.

Aber auch im Sommer hat Whistler einiges zu bieten. Statt Skifahrer und Snowboarder stehen nun Biker an den Liften Schlange. Allesamt sind ausgerüstet mit Integralhelm, Protektoren und v.a. mit einem Bike mit viel Federweg. Für eine Tageskarte im Wert von $61 können alle Lifte benutzt werden und man kriegt freien Zugang zum weltbesten Bike Park. Für viele Biker ist Whistler der ultimative Bike Spot. Kein Wunder, denn der Bike Park verfügt über sage und schreibe 250km Downhill resp. Freeride Trails mit perfekt präparierten Sprüngen und Steilwandkurven. Vom Rand aus schauten wir den waghalsigen Fahrern zu und konnten nur noch staunen. Bis jetzt haben wir immer gedacht, dass Downhiller v.a. waghalsige junge Männer sind. Doch weit gefehlt, die Freeride-Faszination vermag alle Altersklassen und beide Geschlechter zu begeistern. Unter mehr wie nur einem Integralhelm kamen deutlich graue Haare zum Vorschein.

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Zum Glück gab es für uns auch noch ein paar Cross Country Trails (für all diejenigen, welche beim Uphill fast genauso viel Spass wie beim Downhill haben ;-)). Wie fast überall in Kanada sind diese Trails fein säuberlich nach Schwierigkeitsgrad kategorisiert.

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Die meiste Zeit verbringen wir auf den blauen Trails, welche auch schon ziemlich herausfordernd sein können und bergab sogar manchmal auch ein wenig Überwindung kosten. Schwarz ist bergauf eigentlich nicht machbar – zumindest nicht für Normalsterbliche. Und für schwarze Double Diamond Trails muss man sich seiner Sache bergab schon extrem sicher oder aber lebensmüde sein. Oft sind diese Trails extrem steil oder ausgesetzt. Die sogenannten Trail Features, gezimmerte Holzkonstruktionen, flössen uns Normalsterblichen ganz schön Respekt ein. Bei manchen hat man den Eindruck, man könnte geradeso gut bei voller Geschwindigkeit mit dem Bike von einem Hausdach springen.

Der Norden liegt hinter uns

Über den Cassiar Highway haben wir den Yukon verlassen und sind nun bereits mitten in British Columbia angelangt. Das Verlassen des Nordens fiel uns schwer. Wir haben die Weiten, die Einsamkeit und die unberührte Natur in unser Herz geschlossen. Wir verstehen jetzt all jene gut, die dort immer wieder hin wollen. Rückblickend war es sicher ein guter Entscheid, doch noch den weiten Abstecher in den Yukon und ein bisschen nach Alaska unter die Räder zu nehmen. Der Monat im Norden ist sicher ein ganz grosses Highlight unserer bisherigen Reise.

Auf der Fahrt entlang des Cassiar Highway konnten wir noch einmal so richtig den Norden Kanadas geniessen und gleichzeitig langsam wieder in die Zivilisation zurückkehren. Noch einmal fuhren wir über zig Kilometer durchs Niemandsland, sahen fast nie andere Menschen, übernachteten an tollen Lagerplätzen meist an schönen Seen und sahen noch einmal Schwarz- und Grizzlybären (ein ausgewachsener Grizzlybär spazierte einmal sogar ganz gemütlich und unaufgeregt durch den Campingplatz).

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Abendstimmung

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Fabionetto geniesst die Morgensonne vor dem Wohnmobil

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Jedem sein Reich

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Livio beim Sammeln von Brennholz

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Was führen die beiden wohl als nächstes im Schild?

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Schwarzbär

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Grizzlybär

Und doch, je länger die Fahrt dauerte, desto mehr prägten Siedlungen, Zäune, Felder und Wiesen das Bild. Auch die Einkaufsmöglichkeiten wurden wieder deutlich zahlreicher und üppiger. Alle paar Kilometer gab es wieder Tankstellen.

Im August sind wir insgesamt über 4’000km gefahren, was für uns doch sehr viel ist. Mittlerweile sind wir in der südlichen Hälfte von British Columbia angelangt und freuen uns nun wieder auf ein langsameres Reisetempo. Das nächste Highlight liegt vor uns. Die nächsten Wochen wollen wir nutzen, um wieder vermehrt aufs Bike sitzen zu können, um möglichst viele der unzähligen Singletrails in British Columbia fahren zu können. Bereits haben wir jeweils einige Tage in Burns Lake und Williams Lake verbracht. Beide Orte verfügen über tolle Trailnetzwerke und einen Bike Park für Livio. Williams Lake bezeichnet sich sogar selbst als das „Shangri-La of Mountain Biking“ (was auch immer das genau heissen soll) und verfügt über unglaubliche 300km !!! Trails rund um das Städtchen. Zudem beginnen sich allmählich die Bäume herbstlich zu verfärben. Was gibt es schöneres wie den Indian Summer per Bike auf einem tollen Trail zu erleben?

Salmon Glacier

Wir haben in den letzten Monaten schon an vielen schönen Orten übernachtet. Die Übernachtung beim Salmon Glacier in der Nähe von Hyder in Alaska war aber vermutlich die spektakulärste bis anhin. Um zu diesem Aussichtspunkt zu gelangen, mussten wir 33km auf einer Schotterpiste hoch- und am nächsten Tag wieder runterfahren. Einmal oben konnten wir uns am Panorama fast nicht sattsehen. Wir meinen, der Salmon Glacier kann es locker mit dem Aletschgletscher aufnehmen. Seht doch gleich selbst.

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