Auf dem Weg nordwärts entlang der Küste von New Brunswick haben wir eine Perle von einem Nationalpark entdeckt! Der Kouchibouguac Nationalpark überraschte uns mit seiner vielfältigen Natur. Schöne Waldspaziergänge, traumhafte, endlos scheinende Sandstrände mit sanften Dünen, Moorspaziergänge über Holzbohlenpfade, einsame Buchten, herrliche Flusslandschaften – was will man mehr? Wäre das Wetter wärmer gewesen, wären wir in diesem Park am liebsten noch viel länger geblieben.

Bereits vor einigen Tagen haben wir die Provinz Nova Scotia hinter uns gelassen und sind nun in New Brunswick (Neu Braunschweig). Für viele Kanadier ist dies eine „Drive Thru Province“, eine Provinz, wo man auf dem Weg zu schöneren Orten in der Regel nur so schnell wie möglich hindurchfährt. Wir finden, dass dies dieser Provinz nicht ganz gerecht wird. Zumindest die Bay of Fundy muss man gesehen haben. Nirgends auf der Welt ist der Tidenhub, der Unterschied zwischen Ebbe und Flut, grösser. Der grösste je gemessene Unterschied beträgt satte 16.6m. Einer Legende zufolge ensteht dieser grosse Unterschied durch den Flossenschlag eines riesigen Wals. Eine weniger poetische Erklärung basiert auf der Länge, Tiefe und der Trichterform der Bucht.

Besonders eindrücklich kann dies an New Brunswicks bekanntester Attraktion, den Hopewell Rocks, bestaunt werden. Bei Ebbe kann man zwischen den bizarren Felsformationen durchspazieren. Bei Flut ragen nur die obersten Felsköpfe aus dem Wasser.

Etwas abgelegen aber dafür noch eindrücklicher hat uns der einsame Leuchtturm beim Cape Enrage gefallen. Gewisse Orte haben wohl einfach eine geradezu magische Ausstrahlung – nicht nur der schönen Landschaft wegen. Schon die Fahrt dorthin war spektakulär. So steil rauf und runter ist unser Wohnmobil wohl noch nie gefahren. Dies ist vielleicht sogar der schönste Ort, den wir auf unserer Reise bis anhin besucht haben.

Vor ein paar Tagen hat sich Livio entschlossen, in Zukunft auf seinen Nuggi verzichten zu wollen und ein Grosser zu werden. Er wollte seinen Nuggi jedoch nicht einfach in den Abfall werfen sondern seinem Gotti schicken. So gingen wir heute gemeinsam zur Post, um diesen in die Schweiz aufzugeben.

Wir finden, das ist ein Meilenstein auf dem Weg, ein Grosser zu werden, und sind stolz auf ihn.