Auf der Suche nach wärmerem Wetter sind wir seit Ende November in Texas angekommen. Viel weiter südlich geht’s nun nicht mehr, es sei denn wir würden nach Mexiko weiterziehen, was wir aber nicht im Sinn haben. Unser Wunsch nach warmem Wetter erfüllt sich mal mehr und mal weniger. An unseren ersten Tagen in Texas war es mit 28 Grad ausgesprochen warm. Wir konnten wieder in kurzen Hosen und T-Shirts draussen unterwegs sein und sogar im Freien baden gehen. Doch seither wechseln sich warme Tage mit tagsüber so um 15 Grad mit Tagen, wo es maximal -3 Grad wird, immer wieder ab. Zwischenzeitlich war über grossen Teilen in Texas sogar eine richtiggehende Kältewelle eingebrochen. In San Angelo, wo wir gerade waren, äusserte sich dies durch einen Eissturm, wie wir es noch nie zuvor erlebt hatten. Der einsetzende Regen fror am Wohnmobil sofort fest und hüllte unser Fahrzeug innert Kürze in einen dünnen Eispanzer samt Eiszapfen. Am meisten staunten wir aber am nächsten Morgen, als wir zum Fenster rausschauten. Nicht nur unser Wohnmobil war mit einer Eisschicht überzogen, sondern auch der ganze Parkplatz, wo wir übernachtet hatten. Das Eis war so dick, dass man darauf hätte schlittschuhlaufen können.
Die Polizei wies alle Autofahrer an, ihr Fahrzeug zuhause stehen zu lassen. Trotzdem kam es zu einigen Unfällen. Die Schulen und viele öffentliche Gebäude blieben den ganzen Tag geschlossen. Wie wir später in Erfahrung bringen konnten, werden die Strassen in Texas nicht gesalzen. Lediglich Brücken werden an neuralgischen Stellen mit Sand eingestreut.
Zum Glück sind wir ja nicht darauf angewiesen, sofort und bei jeden Bedingungen weiterfahren zu müssen. Wir entschlossen uns daher, auszuharren und uns erst bei besseren Bedingungen wieder auf die Strasse zu wagen. Obwohl es am Tag nach dem Eissturm immer noch empfindlich kalt war, schien wieder die Sonne und die Eisschicht auf der Strasse taute am frühen Nachmittag wieder auf.